Mein Jahr in Ecuador

Christoph Strada, 3BK

Andere Kultur, andere Menschen, anderes Essen, anderer Lebensstil und Lebensstandard, anderer Tagesablauf, andere Natur und Landschaften und anderes Klima.

Lieber Herr Direktor, 
Liebe Professorinnen und Professoren,
Liebe Klassenkameraden und Mitschüler,

ich möchte euch einen kleinen Bericht von meinem Austauschjahr 2014/15 senden. Ich bin seit 12. September in Südamerika, Ecuador. Meinen Austausch mache ich mir Rotary International, einer gemeinnützigen Organisation die nicht nur das Youth Exchange Programm anbieten. Ab Jänner 2015 wird ein Argentinier sein Austauschjahr in Österreich, bei meiner Familie in Hagenberg verbringen und ein Jahr in die HAK zur Schule gehen!

Nach gut zwei Monaten hab ich mich an der Pazifikküste Ecuador schon relativ gut eingelebt und hab mich an das Leben hier schon einigermaßen gewöhnt, jedoch ist es noch immer eine Umstellung. Das Leben hier ist für die meisten Menschen hart und alles andere als einfach. Man wird täglich mit der Armut der Menschen konfrontiert. Ecuadorianer leben meistens in einfachsten Verhältnissen und sind trotzdem so glücklich und zufrieden, weil sie wissen dass sie ihre Familie haben, und nichts anderes zählt. Familie ist hier alles und wir könnten uns wirklich ein Beispiel daran nehmen.

Ich habe mein Leben in Österreich so sehr zu schätzen gelernt und bin so dankbar für alles was ich habe und für mein Leben zu Hause.

Ecuador ist das artenvielfältigste Land der Welt. Hier gibt es alles; angefangen bei Flora und Fauna, den Galapagosinseln, den schönsten Stränden Südamerikas, über riesige Obstplantagen in der Küste, bis hin zu den Vulkanen und den Bergen in den Anden, auf denen man sogar Skifahren kann, sowie ganz im Osten den schönsten und größten tropischen Regenwald der Erde, den Amazonas. Am 8. Dezember fliege ich mit 40 anderen Austauschschülern in einen der exotischsten Nationalparks Südamerikas im Amazonas Dschungel, in den Parque Nacional Yasuní – ich freu mich schon riesig.

Ich wohne in einer für hier wohlhabenden Familie in einem kleinen Haus 100m vom Strand entfernt. Theoretisch könnte ich jeden Tag ans Meer gehen und Surfen oder Volleyball spielen – mach ich eigentlich nicht weil ich weiß ich könnte es jeden Tag machen und darum schiebt man es immer wieder auf obwohl ich weiß dass ich es eigentlich ausnützen müsste.

Auch wenn meine Schule eine der besten Privatschulen der Provinz Manabi’s ist, kann man sie nicht mit österreichischen Schulen vergleichen. Seien es die Klassen, die Ausstattung, die Lehrer, das Buffet oder das „Gebäude“ (meine Schule ist eine Open-Air Schule, nur die Klassen haben Dächer, alles andere ist offen, außerdem gibt es in Jeder Klasse 4 Ventilatoren) – alles ist anders. Nicht nur in die Schulen. Man kann einfach nichts mit Österreich oder Europa vergleichen – nichts!

Zurzeit ist die Trockenzeit in Ecuador, es regnet nie und es ist jeden Tag sehr warm. Unter Tags hat es hier zwischen 25 und 30°C. Die ersten 2 Wochen war es echt cool wenn jeden Tag die Sonne scheint. Mittlerweile nervt es mich schon weil es jeden Tag extrem heiß ist und man immer denkt man MUSS etwas unternehmen und den Tag nützen. Es gibt keine verregneten Sonntage an denen man einfach den ganzen Tag auf der Couch liegt und Filme schaut.

Alles hier ist eine riesen Umstellung, sei es die Sprache, das Wetter, die Gebräuche, dass niemand vor 21:30 Uhr zu Abend isst oder die extreme Unpünktlichkeit!!! Natürlich gibt es auch jetzt schon Momente wo ich mir denke: „Zuhause könnte, würde oder hätte ich jetzt…“. Aber das gehört nun mal dazu; wäre auch merkwürdig wenn mir mein Zuhause nicht fehlen würde. Am meisten jedoch vermisse ich meine Freiheit, hier kann ich nicht einfach so das Haus alleine verlassen oder alleine durch die Straßen laufen, schon gar nicht wegen meinen blonden Haaren und den blauen Augen.

Bis jetzt gefällt es mir sehr gut und ich genieße jede Minute hier und ich kann es jedem weiterempfehlen.

Ich bin froh die Chance ergriffen und die Entscheidung getroffen zu haben, nach Ecuador zu gehen. Ich danke euch, meinem Sponsoring Rotary Club, dass sie mir die Möglichkeit geben, das Jahr meines Lebens erfahren zu dürfen.

Exchange isn’t a year in your life, it’s a life in a year.

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