Gotteskrieg – es ist angerichtet!

Mag. Peter Palk

Schüler/innen der 4AK und der 5AK erlebten am Mittwoch, den 14. Dezember 2016 ein Spektakel der besonderen Art. Jeanne d’Arc, die Jungfrau von Orleans, besuchte die HAK Freistadt. Sie trug den Monolog Gotteskrieg vor, speziell Laura (4AK) wird die Veranstaltung länger nicht vergessen …

Im Festsaal wurden von den beiden Klassen die Tische so gestellt, dass sie eine rechteckige Tafel ergaben. Die Schüler/innen nahmen Platz, es gab Speis und Trank. Dann ging es los, die Jungfrau von Orleans erzählte ihre Geschichte, wie sie sich als 13-jähriges, naives Mädchen von Gott berufen fühlte, für Frankreich im Hundertjährigen Krieg (1337 bis 1453) in den Krieg zu ziehen, wie sie brutal und gewalttätig die Franzosen zum Sieg führte und wie sie verraten, zum Tode verurteilt und als Hexe verbrannt wurde. Der Monolog war eine Textcollage aus drei Bearbeitungen : Stellen aus „Der Prozess der Jeanne d’Arc zu Rouen 1431“ von Anna Seghers und Ausschnitte aus den beiden dramatischen Bearbeitungen von Friedrich Schiller („Die Jungfrau von Orleans“, 1801) und von Bert Brecht („Die heilige Johanna der Schlachthöfe“, 1931).

Der Einsatz der Schauspielerin (Judith Richter) war enorm: Sie ging auf den Tischen, als Kämpferin wirkte sie furchteinflößend, auf dem Tisch liegend wurde geraucht, mit einem Sprengstoffgürtel begann die Schlussszene und beim Tranchieren eines Huhnes ging es wild zu. Das Hühnchen brutzelte dann auch in der Pfanne.

Theater einmal anders – doch es war schade, dass durch die komplizierten Texte die Themen Gewalt, Krieg, Mitleid, Macht, Pflicht zu kurz kamen und so zum Beispiel die aktuelle Problematik (Töten im Auftrag Gottes) nicht zur Geltung kam. Bei Brecht heißt es zum Beispiel einmal: „Nur Gewalt hilft, wo Gewalt herrscht.“ – ein Zitat, das zum Nachdenken anregt.

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