Mag. Peter Palk
Im voll besetzten Großen Schwurgerichtssaal am Landesgericht Linz erlebten die Schüler/innen der 4AK am Freitag, den 31. März 2017 die Verhandlung über Lars Koch, dem die Anklage 164-fachen Mord vorwarf. Es ging darum, ob es erlaubt ist, 164 unschuldige Menschen zu töten, um andere unschuldige Menschen zu retten. Der Prozess endete mit einem klaren Freispruch.
Diese Verhandlung war keine reale, sondern eine Inszenierung des Theaterstückes „Terror“ von Ferdinand von Schirach, umgesetzt vom theater@work. Es geht um den Piloten Lars Koch (gespielt von Simon Jaritz), der eine von Terroristen entführte Maschine abschoss, um so 70 000 Menschen zu retten, da das Flugzeug in das voll besetzte Münchner Stadion rasen sollte. Sind der Abschuss und damit der Tod von 164 Passagieren gerechtfertigt? Darum geht es! In einer spannenden Gerichtsverhandlung und in beeindruckenden Schlussplädoyers der Staatsanwältin (gespielt von Lisa Schrammel) und des Verteidigers (gespielt von Christian Lemperle) wird der Fall aufgerollt. Zum Schluss darf das Publikum, das die Rolle der Schöffen übernimmt, abstimmen – Ergebnis siehe oben.
Ferdinand von Schirach (geboren 1964 in München) ist Jurist und zugleich einer der meistgelesenen Autoren der deutschen Gegenwartsliteratur. Mit seinen Romanen und Kurzgeschichten fesselt er das Publikum, bekannt wurde er mit „Der Fall Collini“ aus dem Jahre 2011. „Terror“ ist sein erstes Theaterstück und hatte im Oktober 2015 in Berlin und Frankfurt gleichzeitig Premiere, seither ist es ein Renner auf vielen Bühnen. Danke dem theater@work für die Genehmigung, die Bilder des Stückes zeigen zu dürfen.
PS: Die Abstimmungsergebnisse aller Aufführungen gibt es unter www.terror.kiepenheuer-medien.de/Terror