Mag. Peter Palk
Zwei Männer kämpfen um eine Frau, einer gewinnt, der andere verliert. Unzählige Male gibt es diese Figurenkonstellation in Filmen oder Büchern: Eine Variante sahen die Schüler/innen der 2AK, der 2BK und der 2HTL am Mittwoch, den 11. Oktober in der Tribüne Linz – das Stück hieß „Die Leiden des jungen Werther“.
Dieses Stück ist ursprünglich ein Briefroman von Johann Wolfgang von Goethe, der zum Kultbuch der jungen Generation gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde. Goethe schildert anhand von Briefen die unglückliche Liebe Werthers zu Lotte, die Albert heiratet. Werther sieht keinen anderen Ausweg mehr als den Selbstmord und er erschießt sich.
In dieser aktuellen Inszenierung wird der Text nicht verändert, sondern nur gekürzt. Die Originalsprache ist wohl gewöhnungsbedürftig und stellenweise zu kompliziert. Jugendliche sprechen heute anders, die Welt der Jugendlichen ist natürlich auch eine andere, ein Rendezvous oder eine (unglückliche) Liebe würden heute wohl anders verlaufen. Was sicherlich gleich bleibt und immer gleich bleiben wird, sind folgende Fragen: Was heißt Liebe? Was heißt wahre Liebe? Wie gehe ich mit Liebeskummer um? Was gibt mir Kraft, Rück- bzw. Tiefschläge zu überwinden? Ist Selbstmord ein Ausweg?
Die Schauspieler gaben über 2 Stunden lang ihr Bestes, Videoeinspielungen und musikalische Untermalung ergänzten die Inszenierung. Vielleicht hätte eine wenig Aktualisierung und ein kürzerer erster Teil der Aufführung gut getan.