Gefährliche Drohung, pink eingefärbte Gefängniszellen und Schmuggeltechniken

Schüler/innen der 4. und 5. Klassen

Die Maturaklassen besuchten das Landesgericht Linz und die Justizvollzugsanstalt Garsten.

Am 8. Jänner 2016 absolvierte die 5BK in Begleitung von Herrn Prof. Vogl-Bader eine abenteuerliche Exkursion. Unser Ausflug begann im Landesgericht in Linz, wo wir Zuhörer von zwei echten Verhandlungen sein durften. Man fühlte sich als wäre man mitten in der Fernsehserie „Richter Alexander Hold“. Die 1. Verhandlung handelte über eine „Gefährliche Drohung“ seitens eines Mannes, der eine Kellnerin in einem Wettbüro beleidigt hat. Es war sehr spannend aber auch nervenaufreibend, da der Mann sich derart dumm anstellte. Die Verhandlung wurde vertagt und der Mann wird eine hohe Strafe bekommen, weil er seine Schuld nicht zugeben wollte.

Bei der 2. Verhandlung ging es um einen Asylwerber, der eine Urkundenfälschung beging, weil er anscheinend kein Geld für eine Bahn-Einzelfahrt hatte und eine Fahrkarte gefälscht hat. Er entschuldigte sich schlussendlich und bekam nur eine Verwarnung mit Probezeit.
Im Landesgerichtshof haben wir gelernt, dass, wenn man sich für schuldig bekennt und seine Tat bereut, bei kleineren Vergehen, keine größeren Strafen zu erwarten hat. Weiters haben wir bemerkt, dass Richter sehr starke Nerven brauchen, um bei manchen Angeklagten nicht zu verzweifeln. Bei der letzten Verhandlung haben wir auch erfahren, dass die ÖBB-Regionalzüge, Summerau-Linz, nur selten kontrolliert werden (nur für den Fall).
Unsere Reise ging dann weiter in die Justizanstalt nach Garsten, wo wir alle zusammen zu Mittag aßen. Es war ziemlich aufregend, weil wird von Sträflingen bekocht und bedient wurden. Zum Glück war alles sehr lecker und die Leute sehr freundlich. 
Später erhielten wir eine spannende Führung durch die Justizanstalt. Ein Highlight waren die komplett in pink eingefärbten Einzelzellen, die besonders beruhigend auf aggressive Häftlinge wirken.

Man kann sagen, es war eine gelungene und abenteuerliche Exkursion, bei der wir viel gelernt haben und nochmal daran erinnert wurden, warum wir uns an die Gesetze halten sollen.
Kerstin Biberhofer, 5BK

Am 26. Februar 2016, pünktlich um 10:00 MEZ, laut der Kirchenuhr, welche an der JA-Garsten (Koordinaten 48°01’16,10‘‘ N; 14°24’27,10‘‘ O; 340m Seehöhe) angrenzenden Kirche montiert ist, starteten wir top motiviert unsere Führung, die uns bald hinter Gitter bringen sollte. Anfangs wurde uns ein interessanter und ausführlicher Vortrag gehalten, welcher uns nicht nur einen Einblick in das österreichische Strafsystem bzw. die Geschichte der JA-Garsten brachte. Sondern auch das alltägliche Geschehen in der Justizanstalt wurde uns schmackhaft gemacht. So wurde uns ein tiefer Einblick in diverse Schmuggeltechniken der Häftlinge gewährt. Dadurch wurde unser Wissensstand über rektale Lagerkapazitäten ausgeweitet. Wenn die Freigänger bei solchen Versuchen auf frischer Tat ertappt werden, wird ihnen mit Sauerkraut natürlich bei der Auslagerung geholfen. Das Kommissioniersystem ist hierbei „Mann zu Lokus“ ausgeführt. Die Abscheidefunktion des Lokus versetzte uns geistig wieder zurück in die 3.Klasse, als uns Herr Prof. Preinfalk die Herrschaft über die Fliehkräfte lehrte. Interessant war auch die genauere Beschreibung der Arbeitspflicht der Häftlinge. Nach dem Vortrag begaben wir uns in die Wärterkantine um zu dinieren.

Kulinarisch umsorgt von einem Bankräuber und einem schweren Finanzstraftäter genossen wir Speis und Trank. Nach der panierten Stärkung begaben wir uns auf einen Rundgang durch die Justizanstalt. Während der Besichtigung der unterschiedlichen Zellentypen überkam uns ein heimisches Gefühl, vor allem die in zuckerlrosa gehaltenen Zellen für gefühlsmäßig aufgewühlte Häftlinge sprachen uns optisch an. Auch die Krankenstation wurde von uns inspiziert, wo mit den Medikationen jongliert wird. Des Weiteren sahen wir einen liebevoll aufbereiteten Schaukasten, welcher Gegenstände beinhaltete, die von Häftlingen zur Selbstbeschädigung verwendet wurden. Seitdem Jahre 1996 sind Fernseher gesetzlich für die Häftlinge erlaubt und dadurch konvergierten die Fälle der Selbstbeschädigung asymptotisch gegen Null. Nur zu gut konnten wir uns in die Lage versetzen vom Fernseher abgelenkt, nicht mehr die Zeit zu finden, aus der Arbeit Metallgegenstände mitzunehmen und sich selbst zu verstümmeln. Um die Kosten von 100€/Tag für einen Häftling möglichst zu reduzieren, wird ihnen die Möglichkeit geboten, ihre Möbel selbst herzustellen. Um die Gefahr des Missbrauchs von Werkzeugen entgegenzuwirken, muss das Werkzeug in einer Ausgabe abgeholt und am Ende des Arbeitstages wieder zurückgegeben werden.

Mit einem nicht zu kräftigen Applaus, um die Ruhe des Konvergenztraktes zu bewahren und keine Häftlingstumulte zu provozieren, verabschiedeten wir uns von unseren allwissenden Justizwachebeamten und bedankten uns herzlich für die freundliche Aufnahme hinter Gittern. 
Markus Brunner, Lukas Pöchinger, 5HTL

Am Freitag, 4. März, war zu guter Letzt die 5A-Klasse mit dem Besuch des Landesgerichtes sowie der Strafvollzugsanstalt Garsten an der Reihe. Diesmal war das Thema der Verhandlung schwerer Betrug, wobei ein Kaufmann vorgab € 10.000,– als Spesen für etwaige Geschäfte für einen älteren Herrn bekommen zu haben. Der Herr sagte jedoch aus, dass er ihm das Geld nur geliehen hatte. In der Verhandlung widersprachen sich die beiden Parteien so gut wie immer, leider mussten wir die Verhandlung frühzeitig verlassen. Es war sehr interessant, aber auch ziemlich lustig zu sehen wie sehr sich zwei Erinnerungen widersprechen können.
Anschließend aßen wir in der Strafvollzugsanstalt Garsten zu Mittag, wobei das Essen von Häftlingen gekocht und serviert wurde. Danach erhielten wir in einem Vortrag noch zahlreiche Informationen zur Entstehung der Anstalt, sowie Infos zu den Straftaten der Häftlinge und wurden mit deren Alltag vertraut gemacht. Am Ende machten wir noch eine Führung durch die Anstalt selbst, wo wir Besucherräume, „pinke“ Beruhigungszellen, Arbeitsplätze der Häftlinge und vieles mehr zu Gesicht bekamen. Alles in allem war es eine sehr interessante und aufschlussreiche Exkursion.
Sabrina Kastenhofer, 5AK

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